Bei Esprit bin ich seit 2002. Da habe ich in meiner ersten Rolle für Esprit bei der kleinen Zauberflöte Monostatos, den dunkelhäutigen Diener, gespielt. 2003 sind die beiden Vorsitzenden nicht zur Wiederwahl angetreten und ich habe den Vorsitz mit einem anderen Theatermitglied übernommen. Das war für mich Neuland, aber es gab eine Aufbruchstimmung im Verein, und das hat mich motiviert. Als 1. Vorsitzender kann ich allein nichts bewirken, sondern ich bin auf ein Miteinander angewiesen. Das ist im Verein immer gegeben. Auch die Aufgaben haben sich auf viele Schultern verteilt. Herausfordernd empfinde ich, dass im Verein ein Gemeinschaftsgefühl entsteht, nicht jeder nur auf das Theaterspielen bedacht, sondern auch die anderen Aufgaben gerne übernommen werden. Mit der Stadt Rastatt gibt es eine gute Kommunikation und der Verein hat bei der Stadt über die Jahre einen guten Stand erreicht. Schwierig war und ist die Situation im Kellertheater mit den vielen Gruppen und den immer beschränkteren Lagermöglichkeiten. Ich habe die Rolle des Vorsitzenden lange Jahre gerne übernommen, da ich gesehen habe, dass wir uns weiterentwickelt haben und die spielerische Qualität zugenommen hat.
Es gibt im Verein spielfreudige Mitglieder, aber bei Hintergrundaufgaben wie Kulissenbau fehlt es an Manpower. Hier wäre es wünschenswert, wenn da mehr Interesse und Engagement entstehen könnte. Ich würde mir auch eine stärkere Vernetzung der Amateurtheater wünschen hinsichtlich gemeinsamer Produktionen oder gegenseitigem Austausch von Mitspielern oder auch im Bereich Regie. Gerade das Thema Regie, Stücke und Spieler finden ist ein immer schwierigerer Bereich geworden in den letzten Jahren. Durch Corona ist der Verein bei den aktiven Mitgliedern etwas geschrumpft und Nachwuchs ist schwer zu finden. Auch hier wäre eine Vernetzung mit den anderen Amateurtheatern hilfreich, aber bisher scheint das Interesse bei den anderen Vereinen leider nicht so ausgeprägt zu sein.
Zuerst stehe ich dem oder der neuen Vorsitzenden natürlich gerne zur Seite und werde eine vernünftige Übergabe machen. Ich werde mich weiter für Esprit engagieren. Vielleicht möchte ich einfach mal nur spielen, ohne alles außen herum mitorganisieren zu müssen.